Unsere Kinder sind die wichtigsten Gäste,
die zu uns ins Haus kommen,
sorgsame Zuwendung verlangen,
eine Zeitlang verweilen,
um ihre eigene Wege zu gehen.
(Henri Nouwen)
Die pädagogische Grundhaltung
In unserer heutigen postmodernen Zeit werden Beeinträchtigungen und Defizite in unserer Gesellschaft nicht als Regel bzw. Normalität deklariert. Diese Einstellung kann nicht sofort verändert werden, sondern es bedarf Zeit, sich in sanften Schritten langsam dorthin zu orientieren.
Inklusion stellt eine Weiterentwicklung integrativer Pädagogik dar. Sie betont, dass alle Kinder sowohl individuelle als auch gemeinsame Erziehungsbedürfnisse haben. Hierdurch wird vermieden, Kinder mit Defiziten innerhalb der Gruppe in eine Sondersituation zu bringen.
Die Unterschiedlichkeiten unserer Kinder werden als Reichtum gesehen. Hieraus entstehen für alle Beteiligten beziehungsreiche Lernsituationen, die zu größeren individuellen Lerngewinnen führen.
Vielfalt macht schlau-
Unterschiede machen stark.
(M. Gersbach)
Inklusion ist somit kein Ergebnis, was sich sofort auszeichnet. Sondern sie ist ein Prozess, der Zeit braucht, um wachsen zu können. Inklusion definieren wir als Leitidee, an der wir uns kontinuierlich orientieren und an die wir uns immerzu anpassen, selbst wenn wir sie vollends nie erfüllen können.
Reflektion über das Bild vom Kind
Die Reflektion über das Bild vom Kind ist und muss ein kontinuierlicher Prozess seitens der Erzieherinnen sein. Denn hier entsteht die Basis der pädagogischen Arbeit. Die Perspektive des Kindes einzunehmen bedeutet sowohl die Einrichtung als auch die Pädagogik aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Daraus können wir ersehen, dass eine Lernumgebung ggf. verändert werden muss, die auch unter erschwerten Bedingungen zu Selbstständigkeit verhilft.
Kontinuierlich überprüfen wir, wann welche positiven Förderungen und Angebote ihren Platz haben und durchgeführt werden sollten.
Die Basis dafür ist eine offene, wertschätzende Arbeit der pädagogischen Fachkräfte. Insbesondere die Reflektion der Arbeit und den Blick genau dahin zu lenken, welche Schritte als nächstes gemeinsam zu beschreiten sind. Genau an diesem Punkt erhält die Vernetzung und Kooperation mit Therapeuten und anderen Institutionen eine erhöhte Aufmerksamkeit. Signifikant sind die wertschätzenden Bemühungen aller individuellen Berufsgruppen, um das Kind optimal in seiner Entwicklung zu begleiten. Dazu gehören auch Hilfeplangesprächen, die im Einklang von Eltern, Therapeuten und den Integrationskräften individuell für eine Familie vereinbart, durchgeführt und weiter auf den Weg gebracht werden. Insbesondere den Eltern wird hier Halt und Sicherheit vermittelt. Sie spüren, gemeinsam beschreiten wir die Wege. Die Eltern sind an dieser Stelle ein wichtiger Verknüpfungspunkt.
Inklusion. Es ist normal verschieden zu sein.
Wir möchten Inklusion gemeinsam er-leben!
Daher wird in unserer Einrichtung früh erkannt, wo und wann Hilfen in Form von Förderungen ggf. gruppenübergreifender Zusammenarbeit zur Verfügung gestellt werden müssen. Darauf bezieht sich selbstverständlich die Fokussierung aller Altersklassen. Somit erlangen wir eine präventive Arbeit und möglicherweise kann damit der Eintritt einer Behinderung, ihrer Verfestigung oder einer chronischen Erkrankung vermieden werden. Kinder mit besonderen Bedürfnissen, dürfen und sollen an allen Aktivitäten und Angeboten voll partizipieren.